Musikwirtschaft in der Corona-Krise
In einem gemeinsamen Bericht beleuchten die Verbände der deutschen Musikwirtschaft die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Einschätzungen gehen von einer angenommenen Dauer der notwendigen gesundheitspolitischen Maßnahmen von insgesamt sechs Monaten aus. Auf der Basis der Studie „Musikwirtschaft in Deutschland“ von 2015 setzte die Branche im Jahr 2014 insgesamt 11 Mrd. Euro um, zählte 127.000 Selbständige und Arbeitnehmer*innen und erreichte eine Bruttowertschöpfung von rund 3,9 Milliarden Euro. Innerhalb der sieben Teilbranchen der Musikwirtschaft wiederum hatten die Musikveranstaltungen“ (27%) und „Musikaufnahmen“ (22%) die höchste Bruttowertschöpfung, gefolgt von den Bereichen „Musikinstrumente“ (19%), „Kreative“ (15%), „Musikunterricht“ (10%), „Musikverlage“ (5%) und „Verwertungsgesellschaften“ (2%).
Gemäß einer ersten empirischen Untersuchung des Bundesverbands der Konzert- Veranstaltungswirtschaft müssen bis Ende Mai 2020 rund 80.000 Musik-Veranstaltungen abgesagt werden. Bereits im Vorfeld der Veranstaltungsverbote war es zudem zu deutlich rückläufigen Besucherzahlen gekommen. Im Bereich der Konzert- und Tourneeveranstalter sowie Künstler entstehen aus bereits abgesagten Shows, sowie den hochgerechneten Mindereinnahmen wegen der nicht mehr getätigten laufenden Kartenverkäufe nach einer Hochrechnung von CTS Eventim, so die Studie, in den kommenden 6 Monaten Umsatzausfälle in Höhe von über 3,5 Mrd. Euro. Bei einer 6-monatigen Dauer der Maßnahmen sind nach Schätzungen der Autoren der Studie Umsatzeinbußen für die gesamte Musikwirtschaft in Deutschland in Höhe von fast 5,5 Mrd. EUR zu erwarten. Link zur Studie https://bdkv.de/musikwirtschaft-bericht-der-verbaende-zu-covid-19/