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Mobile Bezahlsysteme auf dem Vormarsch

Nach einem Bericht der „Lebensmittelzeitung“ will der Discounter Lidl ein eigenes Bezahlsystem über Smartphones aufbauen. Unter dem Namen „Lidl Pay“ soll das System europaweit eingeführt werden. Ein genauer Termin ist allerdings noch nicht bekannt. In Spanien sei das Bezahlsystem zu Testzwecken schon gestartet.

Die Nutzung soll über die Kundenbindungs-App „Lidl Plus“ mittels QR-Code-Scan erfolgen. Spekulationen gehen von einem Starttermin in Deutschland in 2020 aus. Als Grund für den Alleingang von Lidl könnten die Gebühren sein, die die Händler für den elektronischen Zahlungsverkehr bezahlen müssen. Fachleuten zufolge betragen diese zwischen 0,15 und 0,2 Prozent je Einkauf. Für einen Discounter ein großes Potenzial, um hohe Kosten einzusparen. Die Hoheit über die Kundendaten könnte ein weiteres Motiv sein.

Wie eine Umfrage der Beratungsgesellschaft PWC belegt, nutzen 46 Prozent der unter 30 Jahre alten Deutschen das Smartphone oder Tablet zum Bezahlen. Bei den über 60 Jahre alten Menschen sind es 12 Prozent. In Deutschland setzt jeder vierte Mobile Bezahlsysteme ein. In den Niederlanden und in Belgien liegt die Quote bei knapp 50 Prozent.

Das Fachportal Heise Online rechnet dagegen im Herbst mit einem Start des iPhone-Bezahldienstes Apple Pay bei den 384 Sparkassen. Als Indiz gelten Hinweise der Institute auf neue Geschäftsbedingungen. Bisher funktioniert Apple Pay in Deutschland mit Kredit- oder Debitkarten u.a. von Deutscher Bank, N26, Hypovereinsbank, Santander, Comdirect und DKB.

Währenddessen erweitert Google seine Pay-API und gibt Entwicklern zusätzliche Möglichkeiten zur Personalisierung der Bezahlfunktionen in Apps sowie zur Einbindung von Programmen zur Kundenbindung. Dazu zeigte Google auf der diesjährigen I/O-Konferenz eine Reihe von Möglichkeiten, wie Google Pay für Unternehmen und deren Kunden verbessert werden soll. Ein wesentlicher Baustein sollen dabei Änderungen an der Pay-API sein, wodurch Websites nun transparentere Bezahlvorgänge und eine bessere Integration mit Google-Diensten anbieten könnten.